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Ausstellung Arbeitsausbeutung eröffnet

 

Am Mittwoch, den 15. Oktober 2014 wurde die Ausstellung Arbeitsausbeutung eröffnet.

„Faire Arbeitsmigration“ heißt eine Fotoausstellung, die am Mittwoch im Stuttgarter Haus der Abgeordneten ihre Premiere hatte. Anhand großformatiger Gegenlicht-Porträts erzählt sie die Schicksale ausländischer Arbeitskräfte hierzulande. Die Aufnahmen stammen von Kontext-Fotograf Joachim E. Röttgers.

Mehr als 60 Mitglieder des Bündnisses „Faire Arbeitsmigration“ sowie eine ordentliche Anzahl Abgeordneter des baden-württembergischen Landtages wohnten im Atrium des Abgeordnetenhauses der Ausstellungseröffnung „Faire Arbeitsmigration“ bei, die von Ana Koktsidou (SWR) moderiert wurde.
Brigitte Lösch, stellvertretende Präsidentin des Landtags, begrüßte im Namen des Hauses alle Anwesenden und wies in ihrer Ansprache eindrücklich darauf hin, dass Arbeitsausbeutung inmitten der Gesellschaft geschehe, jedoch meist im Verborgenen bleibe. Allein im Bereich der häuslichen Pflege sei von mehr als 150.000 illegalen, teils ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen auszugehen. Anne Cress von der Mitternachtsmission in Heilbronn stellte
anschließend das Bündnis und seine Ziele vor. Mehr als 20 Akteure aus Verbänden und Organisationen, aus Kirchen und Gewerkschaften in Baden-Württemberg hatten sich vor mehr als einem Jahr zusammengeschlossen, um gemeinsam auf prekäre und ausbeuterische Arbeits- und Lohnverhältnisse mobiler Beschäftigter aufmerksam zu machen. Mit einer intensiven Öffentlichkeits- und politischer Lobbyarbeit sowie direkter Unterstützung der Betroffenen wollen die Mitglieder zu einer nachhaltigen Verbesserung der Situation mobiler Beschäftigter beitragen. Damian, der selbst Opfer von Arbeitsausbeutung wurde, berichtete anschließend von seinen Erfahrungen und verdeutlichte dadurch die Notwendigkeit einer abgesicherten Beratung
durch Fachstellen mit muttersprachlicher, interkultureller sowie arbeitsrechtlicher Kompetenz.
Wolfgang Herrmann, Leiter des Fachbereiches Kirche und Arbeitswelt – Betriebsseelorge, mahnte deshalb auch für Baden-Württemberg an, gleich den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sowie der Hansestadt Hamburg das Beratungsangebot dauerhaft abzusichern. Doris Köhncke vom Fraueninformationszentrum (FIZ) forderte in ihrem Redebeitrag eine Zertifizierung von Vermittlungsagenturen im Pflegebereich analog zur bewährten Praxis von Au Pair-Agenturen.
Anschließend blieb ausreichend Zeit für die Besichtigung der Ausstellung (mit Bildern von Joachim E. Roettgers) mit 10 Fallbeispielen von Arbeitsausbeutung aus unterschiedlichen Branchen.

Die Ausstellung kann entliehen werden, nähere Infos unter:
naser@vij-stuttgart.de

Das Booklet zur Ausstellung kann hier abgerufen werden.

Linkhinweise: www.faire-mobilitaet.de