„10 Jahre Europaratskonvention gegen Menschenhandel – Stillstand oder Fortschritt?Wie effektiv sind die Maßnahmen für die Betroffenen“ 15. und 16. Oktober 2015 in der Bremer Landesvertretung in Berlin.
(KOK-Berlin, 15./16.10.2015) Anlässlich des EU-weiten Tages gegen Menschenhandel und des zehnjährigen Jubiläums der Europaratskonvention gegen Menschenhandel zog der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel – KOK e.V. gemeinsam mit seinen Gästen, unter anderem der UN-Sonderberichterstatterin zu Menschenhandel, Maria Grazia Giammarinaro sowie Ruth Freedom Pojman, der stellvertretenden Sonderbeauftragten und Koordinatorin der OSZE zur Bekämpfung des Menschenhandels, Bilanz. Diskutiert wurde unter anderem welche Strukturen zur Unterstützung der Betroffenen von Menschenhandel existieren und wie Menschenhandel effektiv bekämpft werden kann.
(Bildquelle: KOK – Koordinierungskreis gegen Menschenhandel)
Politikerinnen der verschiedenen Bundestagsfraktionen debattierten darüber, welche Vereinbarungen des Koalitionsvertrages bisher umgesetzt worden und was noch getan werden muss.
Einstimmig stellten die Redner/-innen fest, dass Deutschland aktuell vor großen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Umsetzung der EU Richtlinie 2011/36 steht. Es wird dringend notwendig sein, einen gesamtstrategischen Ansatz für Deutschland zu entwickeln, um zukünftig auch weitere Ausbeutungsformen wie die erzwungenen Betteltätigkeit, Ausnutzen strafbarer Handlungen sowie Organhandel, zu erkennen, die Betroffenen zu unterstützen und diese Formen von Menschenhandel wirksam zu bekämpfen. In dem Fachaustausch waren die internationalen Beispiele aus England und Österreich hilfreich, als Länder, in denen bereits die Richtlinie 2011/36 bereits umgesetzt worden ist. Als Bundesländer zeigten Hamburg und Baden-Württemberg – für das Bündnis Faire Arbeitsmigration Baden-Württemberg Betriebsseelsorger Wolfgang Herrmann aus Stuttgart – auf, welche Vernetzungen, Bündnisse und Kooperationen notwendig und hilfreich sind. Auch der oft in der Öffentlichkeit nicht gesehene Aspekt der Betroffenen Minderjährigen des Menschenhandels wurde eingehend diskutiert.
„Im Interesse der Betroffenen von Menschenhandel müssen wir Vorangehen und Handeln. Unter diesem Motto sollten umgehend die weiteren Maßnahmen implementiert und umgesetzt werden. Lassen Sie uns das gemeinsam tun“, appellierte die Geschäftsführerin Tanış auf dem Symposium.
(Artikel: KOK)